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Veiglbergler Neufahrn

Lehrer Josef Vogl Gründer vom Trachtenverein
Sepp Mayer
Bilder
 

Vereinsgeschichte

des

Gebirgstrachten-Erhaltungs-Vereins

„Veiglbergler“ Neufahrn e.V.

Vereinstaferl 

 

Die letzten Hürden

Knappe Kassenlage

Trauer an den Gräbern

Neuer Anfang

23. Loisachgaufest

Gedenktafel für Josef Vogl

2. Gaufest in Neufahrn

Das erste Bergfest

Weihe einer neuen Vereinsfahne

Ohne Vereinslokal

Mitglieder empfehlen sich für Aufgaben im Loisachgau

Traditionen beim Jahrestag

Theaterspieler treten wieder in Aktion

Ein halbes Jahrhundert Trachtenverein „Veiglbergler“

Einrichtung eines Feldkreuzes

Nikolausspiel

 

Bis 1935 gab es in Neufahrn nur den 1906 gegründeten Burschenverein. Einige Mitglieder dieses Burschenvereins waren zugleich auch Mitglieder des seinerzeitigen Wolfratshauser Trachtenvereines „Schloßbergler“. In den Jahren reifte bei ihnen der Entschluss im eigenen Dorf auch einen Trachtenverein zu gründen. Ein eifriger Verfechter dieses Gedankens war damals Georg Schmid. Doch dieser Gedanke war leichter gefasst als in die Tat umgesetzt. So drohte der damalige Gauvorstand Hans Raßbichler den Neufahrnern für den Fall einer Vereinsgründung gar an, diesen Verein nicht in den Loisachgau aufzunehmen. Freilich gab es nicht nur Gegner, sondern auch Befürworter eines Trachtenvereins. Hier sind vor allem zu nennen der damalige 1. Bürgermeister Gabriel Sailer. Große Unterstützung fanden die Neufahrner auch beim 1. Vorstand des Münchner Trachtenvereins „Isartaler“ Thalkirchen Sebastian Schäffler, der Gaukassier war. Er, der damals häufig im Dorf war, bestärkte die Neufahrner in ihrer Absicht zur Vereinsgründung und versprach, ihnen bei der Aufnahme in dem Loisachgau zu helfen.

 

Die letzten Hürden

Damit waren aber keineswegs alle Hürden beseitigt. Das Unternehmen hatte auch zahlreiche Gegner im Dorf selbst. Besonders die passive Mitglieder des Burschenvereins waren gegen die Gründung eines Trachtenvereins. Sie hätten ihre Vereinsfahne lieber im Wolfratshauser Heimatmuseum als beim Trachtenverein gesehen. Schließlich kam es dann aber doch nach längerem Hin und Her am 21. Dezember 1935 im Gasthaus Neuwirt zur Gründungsversammlung. Anwesend waren 17 Burschen und Männer, Mädchen und Frauen waren damals noch nicht zugelassen. Der Burschenverein wurde durch Beschluss aufgelöst und das Inventar und die Vereinsfahne dem Trachtenverein geschenkweise überlassen. In dieser Versammlung wurde dem Verein – mit Bezug auf den Berg in der Nähe des Dorfes – der Name Veiglbergler gegeben. Gabriel Seiler wurde 1. Vorstand, Georg Schmid 1. Vorplattler. Zum 2. Vorplattler wurde Sebastian Ailler gewählt, der auch die Aufgaben eines Fähnrichs und Kassier wahrzunehmen hatte. Als Monatsbeitrag wurden damals 35 Pfennig festgelegt. Das Amt des Schriftführers übernahm Hans Megele.

 

Die Tracht in Neufahrn beim Maitanz 1919

  Die Tracht in Neufahrn beim Maitanz 1919

 

Fahnenweihe Burschenverein Neufahrn 1927, aus dessen Mitgliedern 1935 der Trachtenverein gegründet wurde.

Fahnenweihe Burschenverein Neufahrn 1927, aus dessen Mitgliedern 1935 der Trachtenverein gegründet wurde

Schon kurz nach der Gründung schlossen sich 6 Madeln dem Verein an. Im Januar 1936 wurde eine Vereinssatzung beschlossen. Die ersten Plattlerproben fanden im Gasthaus Neuwirt statt. Die Wirtsleute Huber hatten dem Verein einen Raum zur Verfügung gestellt, den die Mitglieder selbst ausbauten und herrichteten. Für die Musik bei den Proben mussten die Aktiven damals pro Abend 20 Pfennig zahlen. Schon an Fronleichnam 1936 beteiligte sich der Verein an der Prozession. Die erste Tracht bestand für die Burschen aus grauen Joppen mit grünen Armstulpen. Die Madln hatten in Anspielung auf die Veilchen, die damals noch auf dem Veigelberg wuchsen, ein hellblaues Miedergewand.

 

Knappe Kassenlage

Noch im Jahr 1936 ließ man die Fahne umsticken. Der Name Burschenverein wurde in Trachtenverein umgeändert. Die Arbeiten führte die Fahnenstickerei Auer in München durch. Die Kosten von 35 Reichsmarken mussten die Mitglieder allein aufbringen. Noch immer gab es nämlich im Dorf so viele Gegner des Vereins, dass an eine Sammlung nicht zu denken war. Die angespannte Kassenlage wurde etwas gemildert durch eine Christbaumversteigerung bei der Weihnachtsfeier 1936 im Gasthaus Neuwirt

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Leonhardikapelle mit DorfkircheDas Jahr 1936 stand weitgehend im  Zeichen des Gaufestes in Penzberg-Maxkron, bei dem die „Veiglbergler“ den „Zwoasteirer“ aufführten. Nahezu geschlossen fuhren die Mitglieder mit einem Lastwagen zu diesem Fest. Ein weiteres Trachtenfest besuchten die Neufahrner in diesem Jahr in Bad Tölz, wo sie einen Plattler aufführten. Damals bestand der Verein aus 17 Männern ,12 Frauen und 8 passiven Mitgliedern. Bei den Neuwahlen 1937 wurde Georg Schmid zum 1. Vorsitzenden gewählt. Alle weiteren Vorstandsposten wurden in ihren Ämtern bestätigt. Die Plattler bereiteten sich auf das Gaufest in Bichl vor. 1938 machten sich diepolitischen Verhältnisse schon sehr stark bemerkbar. Beim Kirchenzug zum Gaufest in Pullach durften keine Vereinsfahnen mehr mitgeführt werden. An der Herbstgauversammlung in Bad Tölz konnten die „Veiglbergler“ nicht teilnehmen, weil im Dorf die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen war. Einziger Vereinsvertreter bei dieser Versammlung war damals Josef Megele, der in Ascholding wohnte.

Leonhardikapelle mit Dorfkirche

 

Trauer an den Gräbern

Zwar wurden 1939 noch bis zum Kriegsausbruch Plattlerproben abgehalten, doch zu einem Gaufest kam es nicht mehr. Die jungen Männer mussten zur Wehrmacht einrücken. Das Vereinsleben kam schnell zum Erliegen. Durch die Wirren des Krieges musste 1944 der Schulbetrieb ins Vereinslokal beim Neuwirt verlegt werden, da die Klassenzimmer für die Unterbringung  von Flüchtlingen aus Ungarn geräumt werden mussten. Während des Krieges blieb auch Neufahrn nicht von Todesmeldungen aus dem Felde verschon. Zum Gedenkgottesdienst für die gefallenen Vereinskameraden rückte der Verein trotz Verbots mit einer Fahnenabordnung in die Kirche aus. An den Familiengräbern legte Georg Hörburger, der den Verein seit dem Einrücken des 1. Vorstandes Georg Schmid führte, Kränze nieder. Der Trachtenverein „Veiglbergler“ Neufahrn hatte folgende Mitglieder im 2. Weltkrieg zu beklagen:

Mayer Johann                          Megele Johann

Pauli Johann                             Biechele Josef

Bichlmayr Thomas                        Ailler Sebastian

 

Vermisste Trachtenkameraden

Eberl Lorenz                            Steinbacher Johann

Sailer Gabriel                           Biechele Konrad

 

Neuer Anfang

Nach dem Krieg hatte die amerikanische Militärregierung zunächst einmal sämtliche Vereine im Lande verboten. Aber schon im Herbst 1945 ergriffen einige Trachtler die Initiative und beantragten bei der US-Militärregierung die Wiederzulassung des Trachtenvereins und hatten mit ihrem Begehren Erfolg. Das Vereinsleben konnte wieder beginnen, zumal von einer Gegnerschaft gegen den Verein nach dem Krieg im Dorf nicht mehr viel zu spüren war. Die erste Nachkriegsversammlung fand im November 1945 statt. Die Mitglieder wählten Georg Hörburger zu ihren 1. Vorstand und Josef Megele zum Vorplattler. 16 Burschen und 8 Madeln kamen neu zum Verein. Die Proben fanden wie früher beim Neuwirt statt. Schon im Herbst jenen Jahres nahm man mit 2 Wägen an der Leonhardifahrt in Neufahrn teil. 1946 hatte das Vereinsleben im gesamten Loisachgau bereits wieder soviel Schwung gewonnen, dass bei der Frühjahrsversammlung in Königsdorf ein Gaufest beschlossen wurde, das dann vom dortigen Trachtenverein übernommen wurde. Die „Veiglbergler“ beteiligten sich an diesem ersten Gaufest nach dem Kriege recht zahlreich und führten einen Ehrtanz auf. Das Vereinsjahr 1945/1946 brachte für Neufahrn noch zwei besondere Ereignisse. Zum einen wurde erstmals nach dem Krieg wieder das Nikolausspiel aufgeführt, das bis heute alle 7 Jahre im Dorf dargeboten wird und zum anderen wurde bei der Beerdigung von Matthias Dissinger und Georg Schmelz erstmals im Verein der Schalk getragen. Im Laufe der Zeit widmeten sich die „Veiglbergler“ auch dem Theaterspiel. Am 05. März 1950 kam es im Gasthaus Biechele zur ersten Aufführung, der bis 1959 noch zehn weitere folgten, zuletzt der Einakter „Der Kampf ums Himmelbett“.

Leonhardiwagen 1947 mit Schalkfrauen vor dem ersten Neufahrner Schulhaus

Leonhardiwagen 1947 mit Schalkfrauen vor dem ersten Neufahrner Schulhaus

23. Loisachgaufest

Das Jahr 1950 stand ganz im Zeichen des 23. Loisachgaufestes, dessen Ausrichtung den Neufahrner Trachtlern übertragen worden war. Ursprünglich für den 31. Juli vorgesehen wurde es kurzfristig wegen des am selben Tag stattfindenden Oberlandlergaufestes, vor allem aber wegen der in diesem Jahr sehr früh einsetzenden Getreideernte auf den 23. Juli vorverlegt. Als Festhalle stellte Bürgermeister Dissinger seine Scheune zur Verfügung, in der der Alt- und Neuwirt je einen Ausschankplatz erhielten. Für jede ausgeschenkte Maß Bier hatten sie 2 Pfennig an den Verein abzuführen. Am Vorabend des ersten großen Trachtenfestes in Neufahrn, am 22. Juli 1950, fand in der festlich geschmückten Scheune ein großer Heimatabend statt. Dass man den vielen Besuchern zur damaligen Zeit eine so schön geschmückte Halle bieten konnte, war einem alten Neufahrner Freund, Herr Ludwig Pointner, zu verdanken. Er stellte dem Verein die benötigte Dekoration kostenlos zur Verfügung. Für die Musik sorgte die Thanninger Blaskapelle. Den Ansager machte Thomas Stolz aus Benediktbeuern. Das Programm bot Vorführungen von heimischen Tänzen und  Plattlern, sowie den Auftritt verschiedener Sängergruppen, unter ihnen die „Neufahrner Dirndln“ (Uschi Biechele und Lotte Petzenhammer), sowie die zwei Sänger Georg Bichlmayr und Johann Singer. In ihrer typischen Tracht eröffnete die Bergkapelle Penzberg mit dem Weckruf den Festsonntag. Für die ankommenden Trachtler unterhielt die Omnibusfirma Preis einen Pendelverkehr zwischen Wolfratshausen und Neufahrn. Motorräder und Fahrräder konnten gegen eine Gebühr von 50 bzw. 20 Pfennig untergestellt werden. Die ankommenden Vereine wurden von Johann Holzmayr empfangen, dem zur Einweisung zwei

Feldmesse Gaufest 1950 vor der LeonhardikapelleFeldmesse Gaufest 1950

Fahrradmelder behilflich waren. Insgesamt wurden an die 2000 Festzeichen verkauft, die von den Mitgliedern  in Handarbeit worden waren.

Um 10.00 Uhr zelebrierte Pfarrkurat Franz Bierprigl vor der Leonhardikapelle eine Feldmesse. Anschließend wurde den verstorbenen Mitgliedern des Loisachgaues ein ehrendes Gedenken gewidmet.

Nach Rückkehr der Vereine in die Festhalle fand unter der Leitung das damaligen Gausingwarts Xandl Pölt ein Preissingen statt. Die Preise gingen an die Vereine „Edelweiß“ Bad Tölz 1. Preis, „Alpenrose“ Königsdorf  2. Preis und Maxkron 3. Preis.

Den Höhepunkt des 23. Loisachgaufestes bildete der Festzug durch das festlich geschmückte Dorf, an dem 23 Vereine und 5 Musikkapellen teilnahmen. Den Meistpreis erhielt der Trachtenverein Thanning mit 69 Trachtlern. Der Weitpreis ging nach Hohenschäftlarn.

Ehrentänze und Preisverteilung schlossen den offiziellen Teil des Tages, der in der Durchführung durch den leicht einsetzenden Regen etwas behindert war, ab. Beim Gaufest zählte der Verein 69 Mitglieder.

Nach diesem Höhepunkt im Vereinsleben brachte das Jahr 1950 mit der Neuwahl des 1. Vorstandes aber noch einige wenig erfreuliche Situationen. Der in der Jahresversammlung am 29. Oktober zum 1. Vorstand gewählte Georg Schmid nahm die Wahl nicht an. Als daraufhin in einem weiteren Wahlgang der bisherige Vorstand Michael Gar die meisten Stimmen erhielt, verweigerte auch er die Annahme der Wahl, weil ihm im ersten Wahlgang nicht das nötige Vertrauen geschenkt wurde. Schließlich kam es am 31. Oktober zu einer neuen Versammlung. Aus dieser Wahl ging dann Georg Schmid als 1. Vorstand hervor.

Aus den folgenden Jahren sind nur einzelne Ereignisse zu erwähnen, so 1953 der abermalige Umzug ins neue Vereinslokal im Gasthaus Biechele und 1955 am 4. November die Wahl von Johann Mayer aus Ergertshausen zum 1. Vorstand. Am 28. Juni 1959 wurde die restaurierte Fahne geweiht. Durch die Initiative und die großzügige Spende des Jagdpächters Toni Ritter wurde dieses Vorhaben ermöglicht. Am Nachmittag ging’s in einem Festzug vom Neuwirt zum Vereinslokal Biechele; dort fand dann der Trachtenball statt.

 

Gedenktafel für Josef Vogl

Das 25jährige Stiftungsfest am 3. September 1960 fand im kleinen Rahmen statt. Da es an geeigneten Räumlichkeiten fehlte, wurden keine auswärtigen Vereine eingeladen. In seiner Festansprache regte Pfarrer Bierprigl an, einem der Pioniere der Gebirgstrachtenerhaltung, dem Volksschullehrer Josef Vogl, der selbst einige Jahre Bürger von Neufahrn war, eine Gedenktafel zu widmen.

Ehrung beim 25-jaehrigen Gründungsfest 1960

Ehrungen beim 25-jährigen Gründungsfest 1960

Am 6. Januar 1961 war es wieder einmal soweit, dass die Mitglieder für einen Wechsel des Vereinslokals stimmten. Diesmal fiel die Wahl wieder auf das Gasthaus Neuwirt. Für die Theaterspieler hatte dies zur Folge, dass sie keinen geeigneten Raum für ihre Aufführungen mehr hatten; so löste sich die Laienspielgruppe auf.

Um die Dorfjugend für die Trachtensache anzusprechen, wurde im Jahr 1964 eine Jugendgruppe gegründet. Eine große Anzahl von Buam und Madln trat dieser Gruppe bei und sorgte somit wieder für neuen Schwung im Vereinsleben. Zusammen mit den Aktiven nahm diese Gruppe ab 1965 an den vom Loisachgau durchgeführten Wertungsplatteln teil. Dabei konnten schöne Erfolge verbucht werden. Auch auf Vereinsebene findet für den Nachwuchs alljährlich ein Wertungsplatteln statt.

 

2. Gaufest in Neufahrn

Die 2. Großveranstaltung in der Vereinsgeschichte war das 38. Loisachgaufest, das am 10. und 11. Juli 1965 aus Anlass des 30jährigen Gründungsfestes der „Veiglbergler“ in Neufahrn stattfand. Auf der von Michael Ailler zur Verfügung gestellten Wiese wurde am Samstagabend bei regnerischer und kühler Witterung mit einem großen Heimatabend eröffnet. Das Programm wurde größtenteils von den aktiven Mitgliedern der „Veiglbergler“ dargeboten. Die neu gegründete Jugendgruppe hatte an diesem Abend ihren ersten Auftritt. Durch das Programm führte Bertl Heigl aus Heufeld. Als am Festsonntag die Stadtkapelle Penzberg zum großen Weckruf durch das Dorf marschierte, kündigte sich ein herrlicher Sommertag an. Ein Triumphbogen grüßte am Ortseingang die Trachtler der ankommenden Vereine. Im Schulgarten war ein Feldaltar aufgebaut, dort hielt Pfarrer Franz Bierprigl den Festgottesdienst ab. Nach dem Gottesdienst marschierten die Fahnenabordnungen aller Vereine zur Leonhardikapelle. Dort wurde die Gedenktafel für Lehrer Josef Vogl eingeweiht. Zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder des Loisachgaus legte Gauvorstand Franz Sappl einen Kranz nieder.

Feldmesse im Schulhof beim Gaufest 1965

Feldmesse im Schulhof beim Gaufest 1965

Der Festzug am Nachmittag führte an die 1300 Trachtler aus 23 Vereinen mit 11 Musikkapellen durch das festlich geschmückte Dorf. Etwa 3000 Besucher säumten die Straßen dieses Umzugs und erfreuten sich an dem farbenprächtigen Bild der Trachtler. Der Meistpreis ging wiederum an die „Wendelstoana“ aus Thanning mit 125 Teilnehmern. Der Meistpreis außer Gau wurde an die „Jasbergler“ aus Baiernrain vergeben. Den Weitpreis konnten die Trachtler der „Römastoana“ aus Sauerlach mit nach Hause nehmen Mit einem Festball klang am Abend das 38. Loisachgaufest aus. Bei der Jahreshauptversammlung 1968 gab es im Verein einen Vorstandswechsel. Georg Schmid wurde zum neuen 1. Vorstand gewählt. Der bisherige Vorstand Johann Mayer wurde für seine langjährige Tätigkeit als 1. Vorstand einstimmig zum Ehrenvorstand ernannt.

Vereinsvorstände seit der Gründung:

1935 – 1937 Sailer Gabriel

1937 – Kriegsanfang Schmid Georg

1945 – 1949 Hörburger Georg

1949 – 1950 Gar Michael

1950 – 1955 Schmid Georg sen.

1955 – 1968 Mayer Hans

1968 – Schmid Georg

Bei der Fahnenweihe des Trachtenvereins St. Sebald Egling am 28. Juni 1970 hat unser Verein die Patenschaft übernommen. Resi Schölderle überreichte das Patenband.

 

Das erste Bergfest

Am 16. August 1970 gab es eine Premiere. Auf dem Kraxnbichl wurde das erste Bergfest gefeiert. Es ist inzwischen zu einer festen Einrichtung im Vereinsjahr geworden, zu dem viele Besucher aus Stadt und Land kommen.

 

Weihe einer neuen Vereinsfahne

Als nächste Großveranstaltung feierten die „Veiglbergler“ Trachtler ihr 40jähriges Gründungsfest. Dieses Fest war mit der Anschaffung einer neuen Vereinsfahne verbunden, denn die heute noch in Gebrauch befindliche Fahne stammt noch aus der Zeit des Burschenvereins. Am 5. Juli 1975 war es soweit, dass die Blaskapelle Bachhausen mit einem flotten Marsch den Heimatabend eröffnete. Die Darbietungen dieses Abends wurden wiederum zum größten Teil von den eigenen Mitgliedern geboten. Titus Stelzl führte durchs Programm. Am Festsonntag, den 6. Juli, feierten 29 Trachtenvereine mit etwa 2000 Trachtlern und 11 Musikkapellen mit den „Veiglberglern“ das Jubiläum. Zum Festgottesdienst versammelten sich die Trachtler am Kraxnbichl, dort hielt Pfarrer Josef Weber die heilige Messe und erteilte der neuen Fahne den kirchlichen Segen. Fahenbraut Lotte Steinlechner und Fahnenmutter Maria Wirth überreichten sie anschließend zu treuen Händen an den Fähnrich. Ein Fahnengruß mit der Patenfahne der Trachtenvereins St. Sebald Egling beschloss diesen kirchlichen Teil des Festes. Böllerschüsse und Marschmusik kündigten am Nachmittag den Festzug durch Dorf an. Viele Zuschauer säumten die Straßen und bewunderten diesen prächtigen Festzug. Stärkster Verein war wiederum der Trachtenverein Thanning, der damit zum dritten Mal den Meistpreis aus Neufahrn mit nach Hause nehmen konnte. Ein großer Festball beschloss am Abend die Feierlichkeiten.

Fahnenweihe 1975, Feldmesse am Kraxnbichl

Fahnenweihe 1975, Feldmesse am Kraxnbichl

Ohne Vereinslokal

1979 wurde die Situation für den Verein schwierig. Als die „Veiglbergler“ nach Differenzen mit dem Pächter beim Neuwirt im Mai auszogen, waren sie ohne Vereinslokal, weil das Gasthaus Biechele nicht mehr zur Verfügung stand. So musste der Trachtenjahrtag notgedrungen im Singerstadl abgehalten werden. Die Plattlerproben wurden auf dem Speicher des Schulhauses abgehalten. In dieser Lage kam bei der Mitgliederversammlung am 2. Dezember 1979 der Vorschlag auf, das damals leer stehende Erdgeschoß des Schulhauses in ein Vereinsheim umzubauen. Die Gemeinde als Eigentümer des Gebäudes stimmte dem Vorhaben unter der Voraussetzung zu, dass der Verein die Umbauarbeiten auf eigene Kosten durchführe. Auf dieser Basis wurde Anfang Februar 1980 mit dem Umbau begonnen. Nach mehr als 2000 unentgeltlichen Arbeitsstunden der Mitglieder konnte das neue Heim am 21. September 1980 mit dem Trachtenball eröffnet werden. Inzwischen wird es auch bei Bürgerversammlungen und ähnlichen Anlässen genutzt.

Am 6./7. Juni 1980 beim 25. Deutschen Feuerwehrtag in Hannover vertrat der Verein unser Bayernland; 10 Trachtenpaare wirkten mit beim Festabend sowie beim Festzug.

 

Mitglieder empfehlen sich für Aufgaben im Loisachgau

Durch ihren unermüdlichen Einsatz für die Trachtensache haben sich im Laufe der Zeit auch Mitglieder des Vereins für Aufgaben im Loisachgau hervorgetan. So wurde bereits 1962 unser damaliger Vorplattler Johann Schölderle zum 2. Gauvorplattler gewählt. Bei der Herbstgauversammlung 1974 in Deining wurde Sepp Mayer zum 1. Gaujugendwart gewählt. Er hat dieses Amt mit viel Einsatz und Fleiß ausgeübt. Als dann bei der Herbstgauversammlung 1980 in Baierbrunn turnusgemäß Neuwahlen anstanden und der bisherige langjährige Vorstand Franz Sappl für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stand, schenkten die Delegierten der Vereine dem Sepp ihr vollstes Vertrauen und wählten ihn mit großer Mehrheit zum neuen Gauvorstand. Bei der Wahl seines freigewordenen Postens erhielt Richard Händl, Jugendvertreter der „Veiglbergler“ die meisten Stimmen und konnte somit die Nachfolge von Sepp Mayer als Gaujugendwart antreten. Als diese Kunde nach Neufahrn drang, wurde eilends ein Empfang vorbereitet. Als am späten Nachmittag die Neugewählten mit einigen Gauausschußmitgliedern in Neufahrn eintrafen, wurde sie am Ortseingang vom 1. Vorstand Georg Schmid herzlich begrüßt. Mit der Blaskapelle Deining wurden sie mit einem flotten Marsch zum Vereinsheim geleitet, wo sich eine nette Einstandsfeier anschloss. Im Frühjahr 1980 wurde Vorstand Georg Schmid bei der Jahresversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Trachtenvereine des Landkreises Bad Tölz- Wolfratshausen in Baiernrain zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Festzug in Baierbrunn 1978 Verein beim Festzug in Baierbrunn 1978

Feldmesse Gaufest 1985Feldmesse Gaufest 1985

Traditionen beim Jahrestag

Schon bald erwies sich das Vereinsheim als zu klein. So wurde ein Anbau beschlossen, für den der Verein im April 1983 die Baugenehmigung bekam. Nachdem die Mitglieder etwa 1400 wiederum unentgeltliche Arbeitsstunden geleistet hatten, wurde der Bau im September 1983 im Rahmen des Trachtenjahrtags eingeweiht. Dem Trachtenjahrtag messen die Neufahrner Trachtler noch eine besondere Bedeutung zu. Er beginnt am Vormittag mit einem Gedenkgottesdienst. Beim anschließenden Frühschoppen im Vereinsheim werden die anstehenden Ehrungen vorgenommen. Am Nachmittag gibt es dann einen geschlossenen Ball für die Mitglieder, bei dem nach alter Tradition eine Zeche kassiert wird. Sie umfasst den Eintritt für das Trachtenpaar und einen Gutschein für eine Maß Bier.

 

Theaterspieler treten wieder in Aktion

Da mit dem Anbau auch eine Bühne geschaffen wurde, fanden sich schnell Interessenten, um die Tradition des Theaterspielens wieder aufleben zu lassen. Ab 1983 führten sie bei der Weihnachtsfeier jeweils einen Einakter auf. Ein gemeinsamer Hoagascht mit dem Trachtenverein „Seeröserl“ Ammerland-Münsing fand im März 1985 im Vereinsheim statt. Gesangs- und Musikgruppen beider Vereine gestalteten diesen Abend, in dessen Verlauf die Münsinger um die Patenschaft für die bevorstehende Fahnenweihe ersuchten. Bei der Fahnenweihe am 11. August 1985 überreichte Christine Mayer das Patenband. Mit über 150 Teilnehmern konnten wir bei diesem Fest den Meistpreis mit nach Hause nehmen. Der Verein beteiligte sich auch am Jahrhundertfest in München.

Am 8. Juli 1984 bei der Schlussfeier des deutschen Katholikentages im Münchner Olympiastadion traten beim gemeinsamen Sternpolkerplattler 12 Paare der „Veiglbergler“ für den Loisachgau auf.

 

Ein halbes Jahrhundert Trachtenverein „Veiglbergler“

In Verbindung mit dem 58. Loisachgaufest, es war das dritte Gaufest, das der Verein ausrichtete, feierten die „Veiglbergler“ ihr 50jähriges Gründungsjubiläum. Die Blaskapelle Deining als Festmusik eröffnete am 29. Juni 1985 den großen Heimatabend im Festzelt, das diesmal auf der Hanfstinglweide errichtet wurde. Als Schirmherr richtete Bürgermeister Manfred Nagler, er hatte auch 1975 bei der Fahnenweihe bereits dieses Ehrenamt übernommen, einige Grußworte an die zahlreich erschienen Trachtenfreunde. Das Programm des Heimatabends wurde wie schon in den vorangegangenen Festen wieder von vereinseigenen Gruppen gestaltet. Die Vereinsjugend war ebenfalls an den Darbietungen beteiligt. Vom Gauvorstand Sepp Mayer wurden die Gründungsmitglieder Anna Gar, Anna Schmid, Martin Huber, Josef Heinrizi und Josef Megele mit dem 50jährigen Gauabzeichen geehrt.

Ehrungen für 1. Vorstand Georg Schmid für 25jährige Mitgliedschaft 1985 durch 2. Vorstand Bruno Dierl

Ehrung für 1. Vorstand Georg Schmid für 25jährige Mitgliedschaft 1985 durch 2. Vorstand Bruno Dierl

Zum Festsonntag am 30. Juni hatten die Neufahrner ihr Dorf wieder auf Hochglanz gebracht. Mit dem Kirchenzug marschierten 2186 Trachtler zum südlichen Ortsrand, wo auf der Radlwiese Pfarrer Josef Weber und Diakon Gerhard Neubauer den Festgottesdienst abhielten. Am Ehrenmal legte Gauvorstand Sepp Mayer für die Verstorbenen Mitglieder des Gaues einen Kranz nieder. Eine regelrechte Verkehrslawine drohte am frühen Nachmittag Neufahrn zu ersticken, so viele Besucher kamen, um sich den Festzug anzusehen, der mit 3100 Trachtlern aus 34 Vereinen und 20 Musikkapellen durch den Ort marschierte. Mit den Ehrentänzen der Vereine und der Preisverteilung ging es anschließend im Festzelt weiter. Der 1. Meistpreis ging wieder nach Thanning, der 2. nach Königsdorf, den 3. Meistpreis konnte der Patenverein St. Sebald Egling in Empfang nehmen. Ein Sonderpreis für die stärkste Jugendbeteiligung ging an die „Waxnstoana“ aus Antdorf. Außerdem erhielt jeder Verein als Ehrengabe ein Hinterglasbild mit einer Neufahrner Ortsansicht.

 

Einrichtung eines Feldkreuzes

Zum Dank für den guten und unfallfreien Ablauf der vielen Festveranstaltungen und Arbeitseinsätze der letzten Jahre stifteten die „Veiglbergler“ im Jahr 1986 für die Neufahrner Flur ein Feldkreuz. Pfarrer Josef Weber weihte dieses Kreuz, das an der Straße nach Ascholding errichtet wurde, am 25. Mai im Beisein vieler Mitglieder und Dorfleute feierlich ein.

Gruppenaufnahme 1986Dem Aufruf der Vereinigten Bayrischen Trachtenverbände folgend wurde am 24. August 1986 zum Gedenken an den 200. Geburtstag von König Ludwig II. und des Lehrers Josef Vogl am Kraxnbichl auch ein Bergfeuer angezündet.

Die Erhaltung und Pflege unserer Tracht, des Brauchtums und Kulturguts sind auch heute noch, gute 50 Jahre nach der Gründung des Vereins, die Ziele der „Veiglbergler“

Aus den Reihen der Vereinsmitglieder bildeten sich Sänger- und Musikgruppen, die sich des echten Volksliedes und der Volksmusik annehmen. Sie verschönern unsere Hoagascht- und Weihnachtsfeiern und vertreten den Verein auch bei Gauveranstaltungen. Es sind dies unsere Neufahrner Sänger, die sich 1970 mit einigen Liedern bei der Weihnachtsfeier vorstellten. Unsere Stubenmusi, die Geschwister Walleitner, spielte 1980 zum ersten Mal für den Verein auf. Beim Gaufest 1985 stellte sich unser Nachwuchs vor, im Gesang die Schmid Deandln, sowie Anita Dierl mit der diadonischen Ziach. 1988 gehörten dem Trachtenverein Veiglbergler 205 Mitglieder an. Der Verein ist seit 1982 als gemeinnützig anerkannt und wurde am 3.12.1987 ins Vereinsregister beim Amtsgericht Wolfratshausen eingetragen.

 

Nikolausspiel

Alle 7 Jahre wird in Neufahrn das Nikolausspiel aufgeführt. Die 9 Spieler ziehen um den 6. Dezember von Haus zu Haus und sagen dort ihre Verse auf. Das Spiel, das so um die 200 Jahre alt sein dürfte, wurde früher von den Burschen des Ortes gespielt und ab 1945 vom Trachtenverein übernommen. Der Goaslschnalzer kündigt vor den einzelnen Häusern das Kommen der Gruppe an. Als erster geht der Jäger in das Haus und sagt folgenden Spruch auf:

Nikolausspiel 1961„Grüß Euch, grüß Euch, Ihr lieben Eltern und Kinder zugleich. Wer mir folgen tut, dem geb ich vom Himmelreich. Wer mir nicht folgen tut, dem geb ich nichts von meinem Gut. Ich bin da als Jäger genannt, da sehen wir allerhand. Hab und Gut, wie es der heilige Nikolaus bringen tut. Ich hab aber etwas Gutes bei mir, Äpfel, Birnen, aber auch ein wildes Tier, und dergleichen Sachen mehr, wie es Gott erkennt hierher. Es wird auch kommen der gute Hirt mit seinem Schäferstab, den ihr vielleicht noch nicht gesehen habt. Es wird ein Hirt aus einem Schafstall sein, er wird treten zur Tür herein, wird aber viel der Schönere sein. Und nun ade von Euch allen, ich will meine Rede beschließen und sie den Hirten übergeben.“

Dieser betritt die Stube uns sagt sein Gsatzl auf. Nach ihm kommt der Pilgram mit seinem Prolog, weiter geht’s mit dem Mohrenkönig, der dann den Nikolaus ankündigt. Die zwei Bettlnbuam bitten bei ihrem Auftritt den Nikolaus um einen kleinen Obolus, bevor sie ihre lustigen Versl in Gesangsform vortragen. Dabei werden sie aber vom Scharfrichter in die Schranken gewiesen. Mit dem Auftritt des Klaubauf geht das Spiel zu Ende. Es dauert in jedem Haus ca.10 Minuten.

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